Donnerstag, 3. Mai 2012

[Rezension] Dan Wells - Ich bin kein Serienkiller (Band 1)


Vorab ein paar Eckdaten:
Seitenanzahl: 378
ISBN: 978-3-492-26771-7
Erscheinungstermin: 1. September 2009 (August 2011, 3. Auflage)
Format: Taschenbuch

Verlag: Piper

Klappentext:
Du spürst, da ist etwas Böses in dir. Deine Freunde behaupten, es sei bloß Einbildung. Aber du weißt es besser. Du versuchst es mit allen Mitteln zurückzuhalten. Verbietest dir selbst den Kontakt zu Mädchen, besuchst den Psychotherapeuten, hältst dich stets unter Kontrolle. Doch niemand kann dir helfen. Denn diese dunkle Gewissheit ist da. Eines Tages wird es ausbrechen. Du wirst zum Serienkiller werden. Die Frage ist nur - wann?

Rezension:
John Wayne Cleaver ist 15 Jahre alt und lebt mit seiner Mutter, deren eineiiger Zwillingsschwester Magaret und seiner Schwester Lauren Bacall Cleaver in Clayton Country. Sein Vater Sam hat die Familie früh verlassen. Familie Cleaver arbeitet in einem eher ungewöhnlichen Berufsfeld: Sie haben ein Bestattungsunternehmen, in dem alle Familiemitglieder tätig sind. John selbst geht zwar noch zu Schule, jedoch verbringt er seine gesamte Freizeit am liebsten bei den Toten und hilft bei deren Einbalsamierung. Auf den ersten Blick ist John ein ganz normaler Teenager mit einer etwas morbiden Faszination für Serienmörder, doch dieser Eindruck täuscht gewaltig, denn John ist ein Soziopath und er weiß, dass in ihm ein Serienkiller lauert. Die Anzeichen dafür lauern bereits in seinem Namen: John Wayne Cleaver = John Wayne [Gacy] (tötete in Chicago 33 Menschen), Cleaver (Hackmesser) und auf Grund seines Vaters = Son of Sam (Serienmörder in New York).

Mit Hilfe seines Therapeuten Dr. Ben Neblin versucht er, die düstere Seite in sich in Schach zu halten, doch die morbiden und gewalttätigen Gedanken kehren immer wieder in sein Bewusstsein zurück. Noch halten seine Abwehrmechanismen, doch die Frage ist, wie lange noch? Eines nachts dann wird der Mechaniker Jeb Jolley brutal ermordet. Ihm wurden die Eingeweide herausgerissen, bei der Autopsie wird später festgestellt, dass eine Niere fehlt. John ist natürlich sofort fasziniert, zumal in der Kleinstadt, in der er lebt, sonst nicht wirklich was passiert. Mit seinem Freund Maxwell versucht er die Beweggründe des Mörders zu ergründen, doch seine Faszination teilt niemand wirklich mit ihm. Etwa einen Monat später wird ein Farmer tot aufgefunden, auch er wurde ermordet und ihm wurde ein Arm abgerissen, der verschollen bleibt. Nunmehr ist sich John fast sicher, dass hier ein Serienkiller am Werk ist und auch die Medien werden auf den Fall aufmerksam. Allen voran der Reporter Ted Rask leitet die Berichterstattung um die Taten des Killers und dieser scheint tatsächlich auf eine heiße Spur gestoßen zu sein. Diese kündigt er noch in einem Beitrag an, doch bevor er seine Spur öffentlich machen kann, wird auch er ermordet aufgefunden - ihm wurde ein Bein abgerissen.

John weiß nun, dass er all seine selbstauferlegten Regeln aufgeben muss und dem Monster in seinem Inneren, dass er Mr. Monster nennt, mehr Freiheit geben muss, um herauszufinden, wer der Täter ist. Die Gefahr ist groß, dass Mr. Monster anschließend nicht mehr bereit ist, sich durch Regeln wegsperren zu lassen, doch John bleibt kaum eine Wahl, denn der Mörder schlägt in immer kürzeren Abständen zu. Bereits nach kurzer Zeit hat er einen ersten Verdacht, wer hinter den Morden stecken könnte, doch dann wird er Zeuge einer weiteren Tat und kann kaum glauben, wer wirklich hinter dieser bestialischen Mordserie steckt ...


Was für ein skurriler Thriller! Der Plot des Buches wurde interessant und mit unerwarteten Wendungen erarbeitet und auch den Schreibstil empfand ich als sehr ansprechend. Die Figuren, allen voran Protagonist John Wayne Cleaver, wurden sehr detailliert und facettenreich in Szene gesetzt. Gerade bei John hat mir diese innere Zerrissenheit, zum Einen möchte er ein ganz normaler Mensch sein, zum Anderen weiß er, dass ein Serienkiller und Soziopath in ihm steckt, gefallen. Alles in allem ein guter Auftakt zu einer interessanten Buchreihe um einen minderjähren Soziopathen der für kurzweiliges Lesevergnügen sorgt. Auf den 2. Band der Reihe "Mr. Monster" bin ich durchaus gespannt.



Bewertung

Der Autor:
Dan Wells, Anfang dreißig, studierte Englisch an der Brigham Young University in Provo, Utah. Der überzeugte Mormone war Redakteur beim Science-Fiction-Magazin »The Leading Edge«. Mit »Ich bin kein Serienkiller« erschuf er das kontroverseste und ungewöhnlichste Thrillerdebüt der letzten Jahre. Seine Romane um den jungen Killer John Cleaver wurden zu Bestsellern. Mit »Du stirbst zuerst« stößt Dan Wells eine neue Tür zu den dunklen Tunneln unserer Seele auf.

Zur Webside des Autoren kommt ihr hier.




Wie ich zu dem Buch kam:

Schon sehr lange habe ich mit dieser Bücherreihe geliebäugelt. Ich habe gewartet und gewartet, bis alle Bände im Taschenbuchformat herauskamen und wollte sie mir eigentlich zusammen kaufen. Da stand ich allerdings wieder im Laden, hatte schon alle Bände in der Hand, aber dazu noch ganz viele andere Bücher, sodass ich hier beschlossen habe, erst mal nur den 1. Band zu kaufen und zu schauen, ob die Reihe überhaupt was für mich ist. Naja, Ende vom Lied, Band 2 muss ich mir jetzt auch unbedingt besorgen, ich will ja wissen, wie es weiter geht.


1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Hallo Kerry!

Da hat dir der 1. Band besser gefallen. Der Thriller ist zwar nicht schlecht, aber für mich zu abgefahren (deshalb ist mit Band 1 auch Schluss für mich).

Liebe Grüße
Sabine